by Marcus
Share
by Marcus
Die zunehmende Knappheit führt dazu, dass es in Zukunft zu immer mehr Nutzungskonflikten um die Ressource Wasser kommen wird. Diese Konflikte entstehen, wenn unterschiedliche Nutzungsansprüche auf denselben Grundwasserbestand treffen. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn Grundwasser sowohl für die Trinkwassergewinnung als auch für die Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen genutzt werden soll. Konflikte können aber auch entstehen, wenn Grundwasser zur Deckung des Wasserbedarfs von Industrie und Gewerbe sowie für den Naturschutz benötigt wird. Solche Konflikte können sich aus verschiedenen Gründen ergeben, wie zum Beispiel durch einen Anstieg des Wasserbedarfs aufgrund von Bevölkerungswachstum oder durch den Klimawandel bedingte Veränderungen im Wasserhaushalt. Eine nachhaltige Nutzung des Grundwassers erfordert daher eine sorgfältige Abwägung und Koordination der verschiedenen Nutzungsansprüche sowie eine Überwachung der Wasserressourcen, um eine Übernutzung und negative Auswirkungen auf das Ökosystem zu vermeiden.
Sportstätten, die einen hohen Wasserbedarf haben, sollten das Thema frühzeitig auf die Agenda heben, um ressourcenschonend (z.B. durch den geregelten Verbrauch über digitale Systeme) mit dem knappen Gut Wasser umzugehen und auf diese Weise nicht in Erklärungsnot zu verfallen. Das Thema Grundwasser und die benannten Nutzungskonflikte nehmen auch auf der Agenda der Bundesregierung einen wichtigen Platz ein, wie die folgende Meldung verdeutlicht.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Fördermaßnahme „Nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung (LURCH)” aufgelegt. Sie ist Teil der BMBF-Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit (FONA)“ und hat das Ziel, Grundwasser als wichtigste Trinkwasserressource und bedeutendes Ökosystem durch eine nachhaltige Bewirtschaftung zu schützen.
In Deutschland werden etwa 70 Prozent des Trinkwassers aus Grundwasser gewonnen. Das Grundwasser ist aber nicht nur für den Menschen eine wichtige Wasserquelle, sondern auch für viele Lebensräume und Ökosysteme von großer Bedeutung: Es ist ein essentieller Bestandteil des natürlichen Wasserkreislaufs und spielt eine bedeutende Rolle für die Natur.
Die gute Wasserqualität des Grundwassers hängt von einem intakten Ökosystem und dessen Reinigungsfunktion ab. Leider wird der Zustand der Grundwassersysteme in Deutschland durch zunehmende Nutzungskonkurrenzen und -konflikte beeinträchtigt. Beispielsweise bedrohen Schadstoffeinträge und Übernutzung die Qualität des Grundwassers und damit auch die Gesundheit von Mensch und Natur.
Trinkwasserressource und Ökosystem schützen
Ziel der Fördermaßnahme ist es daher, die nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung in Deutschland zu sichern. Dafür soll das Systemverständnis verbessert und Maßnahmen zur Erreichung eines guten qualitativen und quantitativen Zustands des Grundwassers entwickelt werden. Dies dient der Sicherung der Trinkwasserressource und gleichzeitig dem Schutz und Erhalt des Ökosystems Grundwasser.
Insgesamt werden zehn Verbundprojekte über einen Zeitraum von drei Jahren zusammenarbeiten und Technologien, Konzepte, Strategien und angepasste Lösungen für eine nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung entwickeln. Basierend auf Grundwasseruntersuchungen sollen darüber hinaus Entscheidungsgrundlagen und Lösungsansätze erarbeitet werden, die zu einer Vermeidung von Nutzungskonflikten beitragen. Die Forschungsergebnisse sollen schnell und effektiv in die Anwendung überführt werden, da viele Grundwasserkörper in Deutschland bereits jetzt hinsichtlich ihres qualitativen, quantitativen, thermischen oder ökologischen Zustands stark belastet sind.
Drei Themenfelder, ein Vernetzungsvorhaben
Ein besonderes Augenmerk liegt bei den Aktivitäten der Fördermaßnahme auf den drei Themenfeldern Grundwasserquantität, Grundwasserqualität und nachhaltige Bewirtschaftung.
Im Hinblick auf die Grundwasserquantität ist ein fundiertes Systemverständnis der Grundwasserleiter wesentliche Voraussetzung für die nachhaltige Bewirtschaftung der Grundwasserressourcen. Die Verbundprojekte werden daher unter anderem neue und regionale Modellansätze zur Abbildung der Grundwasserleiter sowie modellbasierte Projektionen der Wassermengen und -flüsse entwickeln. Darüber hinaus werden Prognosen zu Änderungen in der Grundwasserneubildung erstellt und Wechselwirkungen mit dem Oberflächenwasser untersucht.
Eine gute Grundwasserqualität ist unmittelbar an ein intaktes Ökosystem gebunden. Da die Qualität des Grundwassers in Deutschland durch verschiedene Faktoren gefährdet ist, sind umfassende Untersuchungen zu Schadstoffeinträgen und zum Verhalten von Stoffen im Grundwasser besonders wichtig. Die Projekte werden daher unter anderem innovative analytische Methoden zur Erfassung und zum Monitoring von Schadstoffen entwickeln sowie den Schadstofftransport untersuchen und bewerten.
Insbesondere die Sicherung der Trinkwasserversorgung erfordert eine nachhaltige Bewirtschaftung der Grundwasserressourcen, die im Einklang mit dem Erhalt und dem Schutz des Ökosystems steht. Ansätze zur nachhaltigen Grundwasserbewirtschaftung beinhalten Konzept- und Lösungsansätze für den Erhalt des Zustands der Grundwasserleiter, Bewertung des ökologischen und thermischen Zustands, sowie Vermeidung von Nutzungskonflikten. Auch die Entwicklung von Maßnahmen zur Reduzierung von Schadstoffen und Nutzung digitaler Ansätze für Risikoanalysen sind wichtige Schritte. Dieses Wissen soll zur Weiterentwicklung regulatorischer Ansätze beitragen.
(Pressemeldung der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.)
Verwandte Themen
Barrierefreiheit fördert Teilhabe - doch was genau heißt barrierefrei eigentlich bei der Nutzung von Sporthallen, Schwimmbädern und Fitnessstudios? Forschende der Bergischen Universität suchen auf diese Frage Antworten. Sie wollen damit die Basis für eine Zertifizierung von Sportstätten legen. Es gibt diverse Leitfäden und Praxishilfen, die Informationen zur Barrierefreiheit von Sportstätten beinhalten. Ihr Ziel: Grundvoraussetzungen für [...]
Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) schreibt die Expertise „Systematik zur Erfassung und Reduktion des Endenergieverbrauchs von bestehenden Sporthallen“ aus. Die Bewerbungsfrist endet am 26.04.2024. Sporthallen haben eine besondere Funktion im Sinne des gebäudebezogenen Umwelt- und Klimaschutzes. In der Regel können die Energieverbräuche für Heizung, Kühlung, Warmwasseraufbereitung, Lüftung und Beleuchtung nur unzureichend erfasst werden. Eine gebäudetechnische [...]
Das Projekt CAMPUS Ravensburg hat sich die Aufgabe gestellt, die Sportinfrastruktur in Ravensburg neu zu denken und den Sport gemeinsam, nachhaltig und zukunftsfähig zu entwickeln. Die Vision ist ein Ort für alle Sportarten in Ravensburg, konkret der Neubau eines Rasenstadions mit ausreichend Trainingsplätzen, Kursräumen sowie einer Multifunktionshalle mit zwei Eisflächen - um ausreichend Trainingsmöglichkeiten für [...]